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  • AutorenbildKlaus W. Busch

Warum wir müde sind




Vorübergehende Müdigkeitsphasen treten immer wieder einmal auf. Gegen die meisten Ursachen kann der einzelne rasch etwas unternehmen: der kurze Spaziergang in der Mittagspause oder ein Glas Wasser trinken. Entspannungsübungen geben wieder neuen Schwung und vertreiben den Absacker, wenn der „Tote Punkt“ naht.



Wann ist Schlaf gesund?


Rund ein Drittel verbringt der Mensch mit schlafen. Genügend Schlaf benötigt der Mensch nicht nur, um Erlebnisse des Tages zu bewältigen. Schlaf ist wie die Nahrungsaufnahme ein fundamentaler, naturgemäßer Zweck. Während der Schlafphase schüttet der Körper immunaktive Stoffe aus. Diese benötigt er, um Krankheiten abzuwehren. Eine beginnende Erkältung äußert sich nicht nur durch ein Unbehagen. Der Kopf brummt und das Aufstehen fällt schwer. Bereits kurz nach dem Aufstehen verspürt man erneut eine abgrundtiefe Müdigkeit. Es ist ganz normal, dass wir viel schlafen, wenn wir krank sind. Genügend Schlaf stärkt die Abwehrkräfte. Stichproben der niederländischen Universität Wageningen zeigte an Patienten mit somatischen Erkrankungen einen Zusammenhang zwischen Gesundheit und Schlafgewohnheiten. Der Körper regeneriert sich im Schlaf und kann Krankheiten heilen.


Ab wann ist Schlaf ungesund?


Die individuelle Schlafdauer ist genetisch bestimmt. Während der eine nach wenigen Stunden ausgeruht und fit aus dem Bett springt, benötigt der andere mehr als neun Stunden, um sich frisch zu fühlen. Weniger die Schlafdauer, als die Schlafqualität entscheidet darüber, wie sehr sich der Körper regenerieren kann. Wenn wir in der REM Phase (rapid eye movement) in der Nacht länger als drei Minuten aufwachen, leidet die Erholungsphase darunter. Studien belegen, dass nicht nur ein kurzer Schlaf, sondern auch ein zu langes Schlafen von mehr als neun Stunden schadet. Depressionen, Herzerkrankungen, ein erhöhtes Diabetes-Risiko und Übergewicht sind nur einige Krankheiten, die ein Zuviel an Schlaf verursachen kann.


Warum wir müde sind


Zu bestimmten Bedingungen empfinden wir die Bleischwere in unserem Körper als wohltuend. Das kann nach einer erfolgreichen sportlichen Aktivität sein, nach einer angespannten Arbeit oder nach einem ereignisreichen Tag. Die Augen fallen zu, die Glieder fühlen sich schwer an, man hat das Gefühl, wie ausgepumpt zu sein. Liegt man dann einmal im Bett, breitet sich ein zufriedenes Wohlbehagen aus. Der Schlaf ist tief und fest, die Atmung ruhig. Am anderen Morgen fühlen wir uns frisch, ausgeschlafen und zufrieden.


Die Müdigkeit kann aber auch ein Hinweis unseres Körpers auf einen Mangel sein. Etwa weil wir bei einer anstrengenden Arbeit dem Körper zu wenig Ruhe gönnen, oder weil ihm Sauerstoff oder Flüssigkeit fehlt. Mangelnde Bewegung führt zu einem Nachlassen des Blutdrucks. Das Blut transportiert nicht mehr genügend Nährstoffe zu den Organen und Muskeln. Der Organismus warnt uns rechtzeitig vor einer Unterversorgung. Wir kneifen die schwer werdenden Augen zusammen, gähnen oder fühlen uns in unserer Haut nicht wohl.


Kündigt sich eine Erkältung an, produziert der Organismus gegen die Erreger Abwehrstoffe. Das Lymphsystem, das Abwehrkommando im Körper, steht in ständiger Alarmbereitschaft. Im Falle einer Infektion arbeitet die Schaltzentrale auf Hochtouren. Eine anstrengende Arbeit, die müde macht. Das zeigt sich dann, wenn wir uns spätestens nach dem ersten Niesen matt, abgeschlagen, müde und schlapp fühlen.


Unser Gehirn schläft nie. Vorkommnisse aus dem Alltag belasten unseren Geist. Bis in den Schlaf hinein verfolgt uns der Gedanke an den abgebrochenen Schuhabsatz, das zugeparkte Auto, die schlechte Mathe-Note vom Sohn, der Ärger mit dem Chef oder den Kollegen oder einfach trübt das schlechte Wetter unsere Stimmung. All das kostet Kraft und nimmt uns den inneren Antrieb und die Leistungsfähigkeit.


Häufige und andauernde Müdigkeit ernst nehmen


Vorübergehende Müdigkeitsphasen treten immer wieder einmal auf. Gegen die meisten Ursachen kann der einzelne rasch etwas unternehmen: der kurze Spaziergang in der Mittagspause oder ein Glas Wasser trinken. Entspannungsübungen geben wieder neuen Schwung und vertreiben den Absacker, wenn der „Tote Punkt“ naht.


Über einen längeren Zeitraum anhaltende Müdigkeit solltest Du jedoch ernst nehmen. Immer müde zu sein ist ein eklatanter Hinweis dafür, dass in Deinem Körper etwas nicht stimmt. Waren es bisher Lebensumstände, die uns müde machen, sind dagegen krankhafte Umstände für eine andauernde Müdigkeit verantwortlich. Beobachte Deinen Körper aufmerksam. Hast Du Fieber, bist Abgeschlagen und leidest unter Schmerzen? Träumst Du nachts und hast am anderen Morgen eine depressive Stimmung? Oder Angstzustände mit Gedächtnisstörungen plagen Dich? Wende Dich an einen Arzt Deines Vertrauen wenn Du zusätzlich:


  • über einen längeren Zeitraum einen wenig erholsamen Schlaf hast

  • mitten am Tag plötzlich und ohne einen Anlass müde wirst

  • einen unausgeglichenen Tagesrhythmus feststellst, der kaum noch zwischen agilen und lähmenden Momenten unterscheidet

  • antriebslos, ständig müde und schlapp bist

  • meinst, dass Deine mentalen und/oder physischen Leistungen deutlich abnehmen

  • trotz eines regelmäßigen Schlafes das schwere Empfinden nicht beheben kannst

  • nachts vermehrt schwitzt

  • Dir immer schlechter etwas merken kannst (Gedächtnisstörungen)

Wie Du die ständige Müdigkeit in den Griff bekommst


Mit den folgenden Tipps bekommst Du die Ursachen Deiner ständigen Müdigkeit in den Griff. Mit den Lösungen bist Du der chronischen Müdigkeit auf der Spur.


  • Stimmt Deine Schlafhygiene?

Um zu einem gesunden Schlaf zu gelangen, gehören die regelmäßigen Schlafzeiten dazu. Achte darauf, dass Du jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit ins Bett gehst. Ideal ist ein Schlafraum der lärm- und lichtgeschützt ist.

  • Wie man sich bettet – so schläft man.

Das ideale Bett ist ein Glaubenssatz, den nur Du selbst beantworten kannst. Ist die Matratze für Deine Bedürfnisse zu hart oder zu weich? Wie verhält es sich mit den Kissen? Ist die Decke warm genug? In der Nacht senkt der Körper die Temperatur. Ist die Decke zu dünn, frierst Du schneller. Experimentiere mit den verschiedenen Möglichkeiten.

  • Ernährst Du Dich richtig?

Gerade, wenn Du abends ein üppiges, fetthaltiges Essen zu Dir nimmst, liegt es auf der Hand – genauer gesagt schwer im Magen – wenn Du Schwierigkeiten beim Einschlafen hast. Mit weniger Pfunden auf den Rippen schläft sich es besser.

  • Ein wenig Bewegung schadet keinem.

Berufliche oder gewohnte Bewegung ist oft einseitig. Suche Dir eine Aktivität, die Dir Spaß macht und Dich gleichzeitig ausgleichend belastet. Neben dem Spaß-Faktor gesellt sich gesundheitlicher Vorteil.

  • Kennst Du Deine Lebensweise?

Möglicherweise leidet Deine Schlafqualität durch einen gestörten Schlaf/Wach Rhythmus. Schichtarbeit bringt den Tagesablauf durcheinander. Stress, Konflikte und Sorgen können Dich um den Schlaf bringen. Passe Deine Rahmenbedingungen an Deine Bedürfnisse an.

  • Nimmst Du Medikamente?

Wenn Du krank bist oder aus anderen gesundheitlichen Gründen ein Medikament benötigst, lese aufmerksam den Beipackzettel. Viele Arzneien haben Nebenwirkungen, zu denen auch Schlafstörungen zählen.

  • Leidest Du unter einer spezifischen Krankheit?

Eine Reihe von Krankheiten sind verantwortlich für ein Schlafsyndrom. Spreche mit Deinem Arzt darüber. Angstzustände oder Depression werden oft von extremer Müdigkeit begleitet.

  • Schlaf-Tagebuch

Ein Schlaftagebuch kostet nur wenige Minuten am Tag. Es liefert Dir wertvolle Hinweise über Dein Schlafverhalten. Deine wöchentliche Schlafdauer kann so der Arzt gut überblicken, um daraus Rückschlüsse zu ziehen.

Im dritten Teil gehen wir der ständigen Müdigkeit auf den Grund











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